Wie sieht so ein Scooter-Treffen aus?Okay, man trifft sich, spannt die Tiere ein und die wilde Jagd geht los: Wer wird Erster? Nach 3, 4 km kippen die ersten Anfänger völlig dehydriert in den nächsten Graben, doch vorne peitschen die Cracks ihre Tiere zu Höchstleistungen. Der Gewinner darf den anderen dann den Stinkefinger zeigen...Nee, so hab ich mir meine Freizeit nicht vorgestellt.
Grundsätzlich ist zu bedenken, daß Teams mit unterschiedlichem Trainingsstand auflaufen. Da gibt es nur eine Lösungsmöglichkeit: Bei einer Gruppe entscheidet sich die
Leistung nach dem schwächsten Mitglied. Das erscheint mir eigentlich von vornherein klar. Man kann nicht das schwächere Team bis zur Überhitzung durchprügeln und das dann "Gemeinschaft" nennen.
Für
„ganz-Anfänger“ und diejenigen, die einfach mal den
Sport „beschnuppern“ wollen, biete ich einen separaten Termin für eine Einführung in den (privaten) Hundesport. So können wir frei von "Leistungsdruck" (den es bei mir eh' nicht gibt) mit einer Einführung und kurzen und ebenen Strecken beginnen. Bitte mich dazu per
PN kontaktieren!
Es ist aber auch ziemlich egal, ob vllt "nur" 3-6 km gelaufen wird. 3-6 km in Gesellschaft anderer Teams bringt den Hunden mehr an Erlebnis, als 10 km alleine laufen. Es geht um die
Gemeinschaft/Geselligkeit, nicht um die "Leistung". Hier wird keiner überfordert! Ach, und auch bei kürzeren Strecken wird die meiste Zeit im (Hunde-)Schritttempo gelaufen. Ausdauer und Spass an der Sache zählen mehr als Vmax und endlos-km.
Wichtig ist halt das vorherige
„Wässern“ der Hunde. Die Purzels sollten 2-3 Stunden vor dem Fahren gewässert werden. Man macht eine Fleischsuppe oder ein sonstwie geschmacklich angereichertes Wasser, damit die Hunde völlig grundlos 0,5-1,5 l Wasser aufnehmen, je nach Aussentemperatur und erwarteter Laufleistung. Am Anfang reicht ein guter halber Liter für 3-5 km. So ab 25, 30 km und bei verschiedenen Wetterlagen reichen auch 1,5 l nicht mehr, da muß man zwischendurch nochmal wässern. Für zwischendurch: Wasser für die Hunde gibt's bei uns reichlich an jeder Ecke!
Des weiteren soll der (zukünftige) Musher schon vorher die
Richtungskommandos trainiert haben, z.B. beim Spazieren/Wandern. Also gee/haw, easy, etc. pp. Die Sprache ist dabei zweitrangig, jedoch funktioniert Hundetausch oder -ausleihe zu Trainingszwecken nur, wenn alle in etwa die gleichen Kommandos kennen. Deswegen immer die gee/haw-Empfehlung.
Die
Ausrüstung (Scooter, Bike, MTB, Geschirre, Leinen, Leckerchen, Napf) möge bitte jeder selbst beibringen! Ich bin nur Mitglied für Mitglieder, und kein Veranstalter für Bezahl-Events. Bitte keine TW's, da wir hier immer wieder Wegeschranken auf der Wandererseite passieren müssen.
Der Ablauf sieht im Wesentlichen folgendermassen aus:-
Ankunft: Die Hunde müssen (nach dem Wässern) erstmal dringend SCHIFFEN. Also anne Leine nehmen und 'ne kleine Schiffer-Runde gedreht, nichts wildes, 200 m. In der allgemeinen Aufregung zerren viele dann sowieso schon wie Hulle. Danach ist selbst der verpennteste Hund hellewach. Die Halter sprechen sich in der Zwischenzeit über die Tour ab, Länge, Reihenfolge, Abstände, Pausen. Erste Fragen werden beantwortet oder diskutiert, meist "Verhalten während Pausen" oder auch "ein Team macht unterwegs schlapp/will nicht mehr – was tun?"
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Aufbau: Die Teams werden in der abgesprochenen Reihenfolge aufgebaut (evtl. Startline verwenden), Geräte zuerst, dann die Hunde.
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Start erfolgt nacheinander (nicht alle gleichzeitig!). Der eigene Snap wird erst gelöst, wenn das vordere Team im Gleichgewicht rollt, incl fest sitzendem bzw. stehendem Fahrer. Fehlstarter werden "disqualifiziert": Halten, bis die Reihenfolge wieder passt, nach Tourende muß der Musher Leckerchen für ALLE Hunde ausgeben sowie ein Getränk für die Fahrer
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Fahrt: Kann sein, daß sich ein paar Leinen verheddern. Die Teams hinter dem Havaristen bleiben in der Reihenfolge mit Abstand stehen, die voraus Fahrenden müssen das Fehlen des Hintermanns bemerken (ab und an umgucken!) und ebenfalls STEHEN BLEIBEN! (NICHT umkehren!) Kurz danach ist der Tourguide allein unterwegs, weil alle Teams nacheinander abreissen. Dann kehrt NUR der Tourguide um, klärt die Situation und entscheidet über das weitere Verfahren. Auch die Kommunikation obliegt dem Tourguide. Auf diese Weise werden auch schwächelnde Teams sicher aufgefangen.
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Pausen: Es gibt reine Wässerungspausen, reine Erholungspausen, kombinierte Pausen und die Rast. Bei Pausen wird die Reihenfolge eingehalten, bei einer Rast werden Plätze zugewiesen.
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Tourende: Anhalten/festmachen mit Team-Abstand in der Reihenfolge ODER Direktanfahrt zum Team-PKW (dann müssen auch die PKW's in der richtigen Reihenfolge geparkt sein!), Wasser/Belohnung, Luft holen lassen, ausschirren, spazieren. Besprechung der Tour, klären von Problemen, Tipps etc. pp.
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Nach Tourende: je nach "Parkfähigkeit" der Doggies kurzes Treffen der Fahrer bei BK oder ähnliches.
Das sind recht strenge Regeln, aber nur so vermeiden wir "Kuddelmuddel", und nur so stellen wir sicher, daß keiner verlorengeht. Und falls für Touren zusätzliche Fahraufgaben geplant sind, geht es auch dann nicht ohne entsprechende Disziplin. Head-on-passings z.B. kann man nicht mit zwei Teams üben, wenn drei andere unbeschäftigte Teams dazwischen kreuz und quer laufen.
Wer noch andere Ideen hat oder Vorschläge/Ergänzungen machen möchte – immer 'raus damit! Letzlich soll es eine Gemeinschaft sein, und keine Militärübung.