Fast 500 Berliner Füchse sind mit dem Virus infiziert, der besonders für Hunde gefährlich werden kann.
Unsichtbar, aber gefährlich! In Berlin breitet sich zurzeit die Staupe stark aus. Rund jeder dritte Fuchs ist bereits infiziert, die Ansteckungsgefahr besonders für junge Hunde ist sehr hoch. Nur eine Spritze schützt vor der tödlichen Krankheit.
Samstagnachmittag im Hundeauslaufgebiet Jungfernheide: Das Ehepaar Ursula und Klaus Schmidt geht mit Pudel Fips Gassi. Am Ufer des Flughafensees finden die Rentner den Kadaver eines Fuchses. Kein Einzelfall. „Von den rund 1.600 Füchsen in der Stadt haben 30 Prozent den Staupe-Virus“, sagt Berlins Wildtierbeauftragter Derk Ehlert (45). Also knapp 500 Tiere. Zwar bricht die Krankheit nicht bei jedem Tier aus, Amts-Tierärzte haben jedoch in den vergangenen sechs Wochen eine Verdreifachung der Staupefälle bei Füchsen festgestellt.
Gefährlich wird der Virus nicht nur für Reinecke selbst. Vor allem junge Hunde müssen geschützt werden. Wildtierbeauftragter Ehlert: „Die Hunde stecken sich durch direkten Kontakt und Tröpfchenübertragung an. Das nasse Wetter befördert es. Der Mensch ist aber nicht betroffen. Ein wirksamer Schutz gegen die Ansteckung ist und bleibt die Impfung (ca. 15 Euro), sagt auch Dr. Hans-Joachim Bathe-Peters, Chef des Veterinäramtes in Mitte. „Hunde sollten schon als Welpen geimpft werden. Und dann ist eine jährliche Auffrischung nötig“.
Seit 2008 wird die Staupe verstärkt in Berlin beobachtet. Damals lag der Schwerpunkt noch im Südwesten in Zehlendorf. Jetzt ist es Treptow-Köpenick (siehe Grafik). „Aber selbst unser nicht gerade waldreicher Bezirk Mitte hat viele Füchse“, sagt Bathe-Peters. „Der Fuchs ist ein Kulturfolger des Menschen. Und weil es gerade jetzt im Winter reichlich Nahrung in den innerstädtischen Gebieten gibt, werden die Tiere dadurch angezogen.“
Enge Verwandtschaft mit Masernvirus
Staupe ist eine Viruserkrankung, die vor allem bei Füchsen, Hunden, Mardern, Robben und Kleinbären auftreten kann. Der Virus ist eng verwandt mit dem Masernvirus des Menschen. Außerhalb des Körpers ist der Staupevirus nur wenige Tage infektiös. Man kann ihn mit normalen Desinfektionsmitteln bekämpfen. Bester Schutz ist Impfung. In Berlin ist besonders der Bezirk Treptow-Köpenick betroffen, aber auch Pankow, Reinickendorf, Spandau und Mitte melden viele Fälle.
*Quelle:
KLICKGLG
Marion, Puck und Yukon