...und wird dafür sogar noch entschädigt.
Nach dem Ende der olympischen Winterspiele brauchte man die Hunde nicht mehr.
Tagelang hatten si in Whistler, Kanada, Touristen aus aller Welt durch den Schnee gezogen: Suzie, Nora und fast 100 weitere Husky - Hunde. Als alle Medaillen überreicht waren, kehrte Ruhe ein in Whistler. Im April 2010 liess der Veranstalter der Schlittenhundfahrten, eine Firma namens Howling Dog Tours, die Tiere erschiessen.
Nun wurde der Fall bekannt - weltweit sind Tierschützer ausser sich, protestieren, verschicken Drohungen. Auch die Regierung der Provinz British Columbia lässt die Sache untersuchen.
Bekannt wurde das alles, als dem Mann, der die Hunder erschossen hatte, eine Entschädigung durch die Arbeitsunfallversicherung zugesprochen wurde - und jemand den Bericht öffentlich machte. Er leide an posttraumatischen Stresssymptomen wie Panikattacken, Alpträumen und Schlaflosigkeit, erklärte Robert Fowcett.
In seinem Bericht an die Versicherung beschrieb er, dass ihm andere Hunde dabei zusahen, wie er die Huskies tötete.
Ja, manche Tiere hätten ihn sogar angegriffen, um die anderen zu schützen. Das alles habe ihm so sehr zugesetzt, dass er nun eine Entschädigung brauche.
Besonders ausführlich schilderte Fawcett den Fall "Suzie". Seine Gewehrkugel habe ihr einen Teil des Schädels weggeblasen, berichtete der operative Leiter des Tourenunternehmens in seinem Bericht. Wegen ihres Geheules habe er schliesslich die Leine fallen lassen und das Tier dann später aus der Distanz mit einem Ziehlfernrohr getötet. Auch Nora seinicht sofort gestorben. 20 Minuten, nachdemer auf die Hündin geschossen hatte, habe Fawcett gemerkt, dass sie lediglich schwer verwundet war.
Fawcett, 38, lebt mit Familie und Hunden auf dem Firmengrundstück. Seine Firma Howling Dogs wurde vor 2 Jahren von einem grösseren Outdoor - Veranstalter übernommen.
Dort heisst es nun, man sei davon ausgegangen, dass die Hunde sanft eingeschläfert worden seien. Tatsächlich behauptet Fawcett, er habe zwar einen Tierarzt kontaktiert, dieser habe sich ihm gegenüber geweigert, gesunde Hunde nur deshalb einzuschläfern, weill man mit ihnen nichts mehr verdienen könne.
Der Hundeführer will auch versucht haben, die Huskies in einem Tierheim unterzubringen - das habe allerdings nciht geklappt.
Obwohl die Firma noch imma etwa 200 Tiere besitzt, nimmt das Tourismusbüro in Whistler derzeit keine Buchungen mehr für den Veranstalter entgegen. Die Proteste der Tierschützer sind wohl zu gross.
Aus der Süddeutschen Zeitung, 14.02.2011